VORZEITIGE AUSFÄLLE KOSTEN SIEGCHANCEN IN LE MANS
Bei der Jubiläumsausgabe der 24 Stunden von Le Mans lagen Freud und Leid für Project 1 eng beieinander. Nach langer Corona-Durststrecke war, gemeinsam mit den Fans, der alte Zauber wieder nach Le Mans zurückgekehrt. Doch für das Team aus Lohne wurde das Traditionsrennen von zwei vorzeitigen Ausfällen geprägt. Doppelt ärgerlich, da alles auf ein Comeback der Spitzenplatzierungen hindeutete.
Gemeinsam mit den Partnern von Optimum Motorsport/Inception Racing setzte die Mannschaft alles daran, Autos, Fahrer und Crew optimal auf das Highlight der Saison einzustimmen. „Wir haben hart gekämpft und viel Zeit in die Vorbereitung und den Aufbau der Fahrzeuge investiert. Wir hatten ein mega Paket, das Team hat unglaubliche Arbeit geleistet und perfekte Boxenstopps absolviert. Deshalb ist es umso ernüchternder, dass beide Autos vorzeitig ausgeschieden sind“, resümierte Teamchef Axel Funke.
Dabei gehörte der Porsche 911 RSR #46 (Cairoli/Leutwiler/Pedersen) zu den schnellsten Fahrzeugen im Feld der LMGTE Am-Klasse. Mit seinen Rundenzeiten bewegte sich Matteo Cairoli zeitweise im Bereich der leistungsstärkeren Pro-Kategorie. Infolge eines Ausritts ins Kies traten jedoch Vibrationen auf, die das Team auch trotz größter Anstrengungen nicht beheben konnte. „Somit konnten wir die Sicherheit des Fahrzeugs nicht mehr gewährleisten und mussten es zurückziehen“, erklärte Axel Funke die Entscheidung.
Ähnlich aussichtsreich waren Brendan Iribe, Ben Barnicoat und Ollie Millroy unterwegs: Die Fahrer des Schwesterautos kamen bis in die Morgenstunden fehlerfrei durchs Rennen und hatten eine Podiumsplatzierung vor Augen. Dank einer starken Aufholjagd hatte sich das Trio der #56 bis auf die dritte Stelle vorgearbeitet. Sieben Stunden vor Rennende kam es jedoch zu einem Unfall, der das zweite Aus bedeutete.
Teamgründer Hans-Bernd Kamps war nach dem doppelten Rückschlag in Frankreich vor allem eine Sache wichtig: Danke zu sagen. „Bei allen, die mit so viel Hingabe auf Le Mans hingearbeitet haben. Unser Team hat Außerordentliches geleistet, nichts wurde dem Zufall überlassen“, so Kamps. „Ebenso dankbar bin ich unseren Partnern, die das Projekt mitgestemmt haben. Le Mans ist ein Kraftakt, der allein nicht zu meistern ist.“
Am 10. Juli geht es für das Team aus Niedersachsen in den nächsten Lauf der FIA WEC. Im italienischen Monza geht es dann wieder um wichtige Punkte für die Langstrecken-Weltmeisterschaft.